BBS veröffentlicht Prognose

Donnerstag, 30.03.2023

Trübe Aussichten für die Baukonjunktur

Die rückläufige Baukonjunktur erfasst mittlerweile die gesamte Wertschöpfungskette Bau, inklusive der Hersteller von mineralischen Baustoffen. Nachdem die Produktion in der Baustoff-Steine-Erden-Industrie 2022 bereits real um 3,6 % rückläufig war, prognostiziert der Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden (BBS) für 2023 einen erneuten Rückgang um 4 %. Die Prognose basiert auf der Auswertung von wirtschaftlichen Daten des Statistischen Bundesamtes, des IFO-Instituts sowie der regelmäßigen BBS-Verbandsbefragung.

Die jüngst veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamt zu den Auftragseingängen und Umsätzen im Bauhauptgewerbe sind besorgniserregend: Während die Umsätze im Januar 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat real bereits um 9,5 % zurückgegangen sind, deutet der Rückgang bei den Auftragseingängen von minus 19 % auf eine weitere Beschleunigung der Talfahrt im Bau hin. Dabei war der Wohnungsbau im Januar 2023 mit einem Rückgang von 33 % gegenüber dem Vorjahresmonat am stärksten betroffen, aber auch der Straßenbau (minus 24 %), sonstiger Tiefbau (minus 9 %) und Hochbau ohne Wohnungsbau (minus 16 %) sind deutlich gesunken.

Aus Sicht des Verbandes liegen schnell umsetzbare Lösungsvorschläge für mehr Wohnungsbau auf dem Tisch. So hatte kürzlich die Aktion Impulse für den Wohnungsbau, an dem sich der BBS mit 30 weiteren Verbänden beteiligte, einen 6-Punkte-Notfallplan veröffentlicht, der unter anderem die Anhebung des Neubaufördervolumens von 1,1 Milliarden Euro auf 10 Milliarden Euro forderte. Der Dachverband der mineralischen Roh- und Baustoffindustrie attestiert dem Bundesbauministerium zwar entschlossenen Willen für die Umsetzung, praktisch habe der Bausektor, insbesondere im Wohnungsbau, gegenüber Vorhaben anderer Ressorts aber zu häufig das Nachsehen.

« Zurück