Wohnungsbau-Studie

Dienstag, 25.04.2023

Förderprogramm „Altes Wohnen“ dringend notwendig

Deutschland wird immer älter – und die Älteren werden immer ärmer. Immer mehr Rentner*innen werden sich das Wohnen deshalb künftig nicht mehr leisten können, warnt das Pestel-Institut. Die Wissenschaftler*innen legten dazu auf der Messe BAU in München eine Wohnungsbau-Sozial-Studie vor: „Wohnen im Alter“. Im Fokus dabei: die Baby-Boomer-Generation.

Das Pestel-Institut stellt in seiner Untersuchung, die es im Auftrag des Bundesverbandes Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) gemacht hat, fest: Über 21 Millionen Menschen werden in zwanzig Jahren zur Altersgruppe „67plus“ gehören – rund 3,6 Millionen mehr als heute. „Deutschland wird sich dann grob in ‚junge Städte‘ und ‚altes Land‘ aufteilen. Es wird Regionen geben, in denen 2050 über 40 Prozent der Bevölkerung Senioren sein werden“, so der Leiter des Pestel-Instituts, Matthias Günther.

Auf die kommende Rentnergeneration der geburtenstarken Jahrgänge sei der Wohnungsmarkt allerdings „ganz und gar nicht vorbereitet“: Nur rund jede siebte Wohnung sei heute altersgerecht. Wobei ein Großteil davon noch nicht einmal von Älteren bewohnt werde. Häufig nutzten Familien den Komfort einer Wohnung ohne Schwellen, mit breiten Türen, Fluren und Räumen. Nach Angaben des Pestel-Instituts benötigen bereits heute rund 2,8 Millionen Haushalte, in denen Senior*innen leben, altersgerechte Wohnungen. „Aber nur etwa 600.000 dieser Haushalte haben überhaupt so eine Wohnung, in der Menschen mit einem Rollator und Rollstuhl klarkommen. Damit herrscht auch jetzt schon ein massiver Mangel an Wohnungen für Senior*innen: Rund 2,2 Millionen altersgerechte Wohnungen fehlen aktuell. Das wird sich in den nächsten Jahren allerdings noch enorm verschlimmern. Deutschland rast gerade mit 100 Sachen in die ‚Graue Wohnungsnot‘. Das Fatale ist, dass wir dazu politisch nur eine Vogel-Strauß-Taktik erleben“, sagt Matthias Günther.

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