Hamburgs neuer Auftakt zur HafenCity
Mittwoch, 27.08.2025
Das Präventionszentrum Previer verbindet Architektur, Funktionalität und Beständigkeit

Foto: Rieder Group
Mit dem Previer ist in der Hamburger HafenCity ein neuer Ort für Prävention und Beratung entstanden. Das Hochhaus der Berufsgenossenschaften BGW und VBG vereint Arbeits- und Ausstellungsflächen und fällt durch seine charakteristische Betonfassade auf, die in verschiedenen Rottönen gehalten ist.
Am östlichen Eingang der HafenCity setzt das Gebäude einen städtebaulichen Akzent. Geplant wurde der 18-geschossige Turm mit Sockelbau vom Münchner Büro Auer Weber. Auffällig ist die geschlossene, skulptural wirkende Hülle, die aus Glasfaserbetonelementen besteht. Zum Einsatz kamen dabei formparts und concrete skin Platten von Rieder, die eigens in sechs unterschiedlichen Farbabstufungen entwickelt wurden. Sie greifen die traditionelle Ziegelarchitektur Hamburgs auf und übersetzen diese in ein zeitgenössisches Fassadenkonzept.
Neben der Gestaltung spielte die Funktionalität eine zentrale Rolle. Die Betonoberflächen sind so ausgeführt, dass sie gegenüber Wind und Regen beständig sind, dabei aber nur wenig Wartung erfordern. Vertikale und horizontale Bauteile strukturieren das Äußere und erzeugen Licht- und Schattenspiele, während unterschiedlich behandelte Oberflächen für zusätzliche Tiefe sorgen.
Bereits in der Planungsphase wurde ein maßstabsgerechtes Modell gebaut, an dem sich die Wirkung der Farben und Materialien unter realen Bedingungen überprüfen ließ. Diese Tests ermöglichten es, Details bis zur endgültigen Ausführung präzise anzupassen.
Das Previer versteht sich als offenes Haus: Es bietet Platz für Seminare, Beratungen und Ausstellungen rund um Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Ein großzügiges Atrium, barrierefreie Zugänge und öffentliche Bereiche sollen den Gedanken von Teilhabe und Inklusion widerspiegeln.
Auch die Umsetzung stellte besondere Anforderungen. Da das Gebäude über 60 m hoch ist und in dicht bebauter Lage steht, mussten die Fassadenelemente per Kran auf das Dach gehoben und anschließend abschnittsweise montiert werden. Die Kombination aus vergleichsweise leichtem Glasfaserbeton und einer vorgefertigten Bauweise erleichterte diesen Prozess.
Mit seiner Mischung aus Funktion, Dauerhaftigkeit und architektonischer Eigenständigkeit markiert das Previer nicht nur den Eingang zur HafenCity, sondern versteht sich auch als Symbol für Beständigkeit und Schutz.